Die Originalprägung und die Medaillenmatrix des Großen Hermes Kopfes

Aussteller: Louis Fanchini

Exponat: Die Originalprägung des Großen Hermes Kopfes

Die ursprüngliche Medaillenprägung wurde vom Hauptgraveur der französischen Münzanstalt in Paris, Désiré-Albert Barre (1818-1878), Ende 1860 bzw. Anfang 1861, verwirklicht. Das Hermeskopfbild wurde auf relativ weichem Stahl graviert, indem man eine Gravurtechnik benutzte, die „taille de relief“ oder „gravure en épargne“ genannt wird. Der Graveur ätzte jede Seite der Linien, die er erhalten wollte, um eine Reliefabbildung zu erhalten. Das „Gravure en épargne“ Verfahren wird zum gravieren von Prägungen, oder Matrizen verwendet, die zur Herstellung von Platten durch typografischen Druck bestimmt sind. In der Typografie handelt es sich um die vorspringenden Teile der Platte, die ein Blatt Papier, nach dem Einfärben, durch Kraft drucken.

Die ursprüngliche Medaillenprägung ist die einzige, der von Désiré-Albert Barre selbst graviert wurde. Die übrigen Teile des endgültigen Entwurfes, wurden von weiteren Mitarbeitern der französischen Münzanstalt in Paris realisiert.

Die letzte Prägung des Großen Hermeskopfes, welche von der griechischen Postverwaltung bestellt wurde, stammt von dieser ursprünglichen Medaillenprägung, im Grunde genommen von deren Matrix, siehe die folgende Beschreibung der Matrix der Medaillenprägung.


Aussteller: Louis Fanchini

Exponat: Die Matrix der ursprünglichen Medaillenprägung des Großen Hermeskopfes

Als Désiré-Albert Barre die Gravur der ursprünglichen Medaillenprägung beendet hatte, schlug er sie auf einer Matrix ab. Mit Matrix bezeichnen wir einen Stempel, den man mechanisch durch die Verwendung der Originalprägung erhalten hat, und den man benutzt um einen Block aus weichem Stahl in eine Münzpresse zu pressen, oder zu schlagen. Die Matrix ist somit der umgekehrte Abdruck des ursprünglichen Stempels, wobei die Reliefteile etwas angehoben wurden.

Diese Matrix wurde danach gehärtet und verwendet, um die endgültige Prägung herzustellen. Die endgültige Prägung diente dafür, die 150 einzelnen Klischees jeder Druckplatte, für die ersten sieben Werte, des großen Hermes Kopfes von 1861 zu prägen.

Nach einigen, anfangs unglücklichen, Versuchen, wurde diese Operation fast ausschließlich von den Hauptgraveuren der französischen Münzanstalt durchgeführt, um bei Bedarf die endgültige Prägung neu zu erstellen oder zu modifizieren. In der Tat waren die Prägungen während des Härteprozesses, oder während der Druckvorgänge, enormen mechanischen Kräften ausgesetzt, die ihre Konstruktion veränderten oder sogar Brüche in der Gravur verursachen konnten. Wenn also eine Prägung gebrochen oder beschädigt wurde, war es ausreichend, eine neue von dieser Medaillen Matrix zu erstellen, der zu diesem Zweck beibehalten wurde.

Texte und Abbildungen: Louis Fanchini