Die Gründung der griechischen Post

Aussteller: Griechische General Staatsarchiv

Exponat: Die Gründung der griechischen Post

Schon ab dem zweiten Jahr der griechischen Revolution von 1821, wurde die dringende Notwendigkeit eines schnellen und effizienten Postdienstes ersichtlich. Er müsste in der Lage sein Befehle und Nachrichten zwischen den Einheiten auf den Schlachtfeldern, sowie mit dem Hauptquartier zu erledigen.

Ursprünglich wurde der Dienst auf Befehl des Generalfeldmarschalls Theodoros Kolokotronis, Athanasios Kardaras übertragen. Jedes Jahr, bis zum Kriegsende, wurde A. Kardaras nach stätigem Auswahlverfahren, als ständiger Auftragnehmer des Postdienstes ernannt, weil er der einzige war der über die erforderlichen Mittel und Fähigkeiten verfügte, um diese Aufgaben zu erfüllen.

Die Ausstellung enthält verschiedene Dokumente von der Anfangszeit der Revolution bis hin zu den ersten Jahren nach der Anerkennung des griechischen Staates. Jedes einzelne von ihnen, erzählt seinen Teil der Geschichte der Gründung der griechischen Post.

Antonis Virvilis RDP FRPSL

Dokument von Nafplio am 22. Mai 1825 an das Polizeiministerium gesendet, mit der Bitte sich für Ställe, Gerste und Stroh für die fünfzehn Postpferde, sowie für die Unterbringung der Postboten zu sorgen.
Der Postvertrag zwischen A. Kardaras und der Regierung im Zeitraum von 1827 bis 1828.
Brief von A. Kardaras an Ioannis Kapodistrias (1828), dem ersten Staatsoberhaupt Griechenlands,
mit dem er sich quasi selbst empfiehlt und gewissermaßen nach seinem Schutz bittet,
um seinen Postdienst fortsetzen zu können.

Aussteller: Nationales Historisches Museum

Exponat: Der Nachlass von L. Köllnberger

Ludwig Köllnberger (Salzburg 1811 – † 1892 Aschau in Bayern). Er trat als Freiwilliger in das 8. Bayrische Infanterieregiment des Königlich Bayrischen Expeditionskorps für Griechenland und 1833 in die griechische Königsarmee ein. Er diente 1834 bis 1838 als Leutnant und Adjutant im 6. und später im 3. griechischen Linien-Infanteriebataillon.

Während seines Dienstes im neuerschaffenem Königreich schuf er eine bedeutende Anzahl von Aquarellen und Zeichnungen im Maßstab von bis zu 25×20cm der ersten Regierungsjahre Ottos, dem ersten König Griechenlands, die seine Erlebnisse und Eindrücke festhielten. Nach seiner Rückkehr in die Heimat wurden die Bilder später in zwei gleich ausgestattete Alben eingeklebt und sind wohl so in seinen Nachlass an das Kriegsarchiv des Bayrischen Hauptstaatsarchiv gelangt.

1909 beauftragte die Historische und Ethnologische Gesellschaft Griechenlands den Münchner Maler Hans Hanke, die zweibändigen Alben vollständig zu reproduzieren. Während des Zweiten Weltkrieges gingen der erste Band und sein gesamter Inhalt verloren. Heute werden im Nationalen Historischen Museum von Athen 41 verschiedene Reproduktionen von Hanke ausgestellt.

Hankes Reproduktion von Köllnbergers Aquarell
„Das 2. Bayrische Fuß-Bataillon in einem Verzweiflungszustand …“.
Das Aquarell stellt die aus der Tasche auf dem Eselsattel fallende verstreute Post dar und ist eine seltene Darstellung des Transportes der Briefkorrespondenz in Griechenland in den 1830er Jahren.

Aussteller: Nationales Historisches Museum

Exponat: Staatliches Postamt (1829)

Schreiben des Sekretärs des Hoheitsgebietes (Premierministers) Nikolaos Spiliadis vom 7. Mai 1829, das detailliert die Struktur und den Betrieb der Post auf dem Peloponnes beschreibt. In diesem Jahr standen der Post auf dem Peloponnes ein Vorarbeiter, ein kleines Boot, 16 Reiter- und 9 Fuß-Postboten zur Verfügung.